Checkout Optimierung: 7 Strategien für weniger
Kaufabbrüche
Wer kennt es nicht? Gut durchdachte SEA, SEO oder Social Media Kampagnen bringen Nutzer in den Onlineshop. Optimierte Kategorie- und Produktseiten sorgen dafür, dass die Kunden ihre Produkte in den Warenkorb legen. Aber am Ende kommt kein Kauf zustande und der Nutzer verlässt den Onlineshop wieder. Woran das liegen kann und wie man mit 7 einfachen Strategien den Checkout-Prozess optimiert, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Inhalt:
01 - Warum brechen Kunden den Kaufvorgang ab?
02 - Der Status Quo: Analyse des Checkout-Prozesses
03 - 7 Strategien für weniger Kaufabbrüche
04 - Tipp 1: Gast-Checkout anbieten
05 - Tipp 2: Transparente und konsistente Kommunikation
06 - Tipp 3: Fortschrittanzeige im Bestellprozess
07 - Tipp 4: Optimierung für mobile Endgeräte
08 - Tipp 5: Vielfältige Zahlungsmethoden
09 - Tipp 6: Ladezeiten und technische Performance
10 - Tipp 7: Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern
Warum brechen Kunden den Kaufvorgang ab?
Um die Ursachen für Kaufabbrüche zu verstehen, ist es wichtig, sich in die Perspektive des Kunden zu versetzen. Diese verschiedenen Faktoren können dazu führen, dass Kunden den Checkout-Prozess vorzeitig verlassen:
Der Status Quo: Analyse des Checkout-Prozesses
Vor der Optimierung des Checkout-Prozesses sollte immer eine detaillierte Analyse des aktuellen Zustands im Fokus stehen. Häufig wird der bestehende Ablauf entweder nur selten oder gar nicht überprüft. Um gezielte Optimierungspotenziale zu analysieren und konkrete Maßnahmen zu treffen, sollte jedoch immer eine gründliche Analyse erfolgen.
Die richtige Analyse des Checkout-Prozesses
Tools, wie SalesViewer und Hotjar, ermöglichen eine präzise Beobachtung des Nutzerverhaltens im Onlineshop. Durch das Tracking von Mausbewegungen, Klicks und Heatmaps wird sichtbar, wie Kunden den Bestellprozess durchlaufen. Mögliche Unklarheiten, Verzögerungen bei einzelnen Schritten oder schwer auffindbare Informationen lassen sich auf diese Weise identifizieren und bieten wertvolle Ansätze für eine Optimierung.
Zusätzlich liefert die quantitative Analyse konkrete Zahlen zur Performance der einzelnen Schritte im Checkout-Prozess. An welcher Stelle brechen die meisten Nutzer ab? Wie hoch ist die Anzahl der Kaufabbrüche insgesamt? Diese Erkenntnisse helfen, gezielte Verbesserungen vorzunehmen und die Conversion Rate nachhaltig zu steigern.
Neben den genannten Methoden kann es hilfreich sein, regelmäßig Feedback der Kunden einzuholen. Direkte Rückmeldungen zum Bestellprozess bieten oft wertvolle Einsichten, die darüber hinausgehen, was Zahlen oder Verhaltensdaten allein offenbaren. Ebenso sollte die Analyse regelmäßig aktualisiert werden, um Veränderungen im Nutzerverhalten frühzeitig zu erkennen und darauf reagieren zu können.
7 Strategien für weniger Kaufabbrüche
Die gute Nachricht ist, dass es zahlreiche bewährte Strategien gibt, um den Checkout-Prozess zu optimieren und Kaufabbrüche zu minimieren. Hier sind sieben effektive Maßnahmen, die sofort im Onlineshop umgesetzt werden können.
Dabei ist zu beachten, dass der Checkout-Prozess immer abhängig von der Zielgruppe ist und Änderungen daher mit einem A/B-Test validiert werden sollten.
Tipp 1: Gast-Checkout anbieten
Viele Kunden möchten schnell und unkompliziert einkaufen, ohne ein Konto erstellen zu müssen. Ein obligatorisches Kundenkonto kann, insbesondere bei Erstkäufern, abschreckend wirken.
Ein Gast-Checkout bietet eine einfache Lösung: Kunden können ihren Einkauf abschließen, ohne persönliche Daten wie Adresse und E-Mail mehrfach einzugeben. Diese Option spart Zeit und reduziert die Hürde für den Abschluss des Kaufes.
Natürlich sollten dennoch die Vorteile einer Kontoerstellung betonen, wie etwa den Zugang zu früheren Bestellungen oder schnelleren Checkout-Prozessen bei zukünftigen Einkäufen, jedoch sollte dies stets optional für den Kunden sein.
Checkout Optionen “Als Gast Bestellen” bei Sporthaus Schuster (Quelle: https://www.sport-schuster.de/)
Tipp 2: Transparente und konsistente Kommunikation
Transparenz ist das A und O im E-Commerce. Viele Kunden brechen den Kaufprozess ab, weil sie im letzten Moment mit unerwarteten Kosten konfrontiert werden. Nicht kommunizierte oder versteckte Versandkosten oder Zusatzgebühren führen oft dazu, dass der Kunde sich gegen den Kauf entscheidet.
Laut einer Studie des Baymard Institute aus dem Jahr 2024 brechen etwa 48 % der Online-Käufer ihren Einkaufsprozess ab, wenn unerwartete Versandkosten oder zusätzliche Gebühren erst im letzten Schritt des Checkout-Prozesses angezeigt werden. (Quelle: https://baymard.com/lists/cart-abandonment-rate)
Um dies zu vermeiden, sollten alle Kosten klar und deutlich kommuniziert werden – idealerweise schon im Warenkorb.
Hierfür kann eine Kalkulation der Gesamtkosten, einschließlich Versand und Steuern, angeboten werden, bevor der Kunde den Checkout-Prozess startet. Dies schafft nicht nur Vertrauen, sondern verhindert auch, dass Kunden am Ende ihres Einkaufserlebnisses enttäuscht werden.
Warenkorbansicht inkl. Preiskalkulation bei ASOS (Quelle: https://www.asos.com/)
Der Warenkorb fungiert als zentrale Schnittstelle zwischen Produktauswahl und Checkout und spielt damit eine entscheidende Rolle für die Conversion-Rate im E-Commerce.
Häufig lassen sich Warenkorbabbrüche auf fehlende Informationen oder mangelnde Transparenz zurückführen. Um dies zu vermeiden, sollten im Warenkorb, neben den zusätzlichen Kosten, auch alle weiteren relevanten Details klar und übersichtlich dargestellt sein.
Wichtige Informationen, die im Warenkorb nicht fehlen sollten:
- Übersicht der Artikel (inklusive Art, Menge und Preis)
- Darstellung der aktuellen Position im Bestellprozess (z. B. „Warenkorb“)
- Feld zur Eingabe von Gutscheincodes
- Angaben zu Versandkosten
- Aufgeführte Rabatte oder Nachlässe (inklusive gespartem Betrag)
- Gesamtsumme (inkl. Versandkosten und MwSt.)
- Angabe des voraussichtlichen Lieferdatums oder -zeitraums
- Option „Weiter einkaufen“, die den Warenkorb speichert und ermöglicht, zusätzliche Artikel hinzuzufügen
- Button „Zur Kasse“, um den Kauf abzuschließen
- Verfügbare Zahlungsmethoden (idealerweise mit Logos)
- Versanddienstleister (idealerweise mit Logos)
- Kontaktmöglichkeit für Rückfragen
Eine übersichtliche und gut strukturierte Darstellung dieser Informationen kann wesentlich dazu beitragen, Warenkorbabbrüche zu minimieren und den Weg zum Checkout zu erleichtern.
Tipp 3: Fortschrittanzeige im Bestellprozess
Eine Fortschrittsanzeige im Checkout-Prozess kann dazu beitragen, das Vertrauen der Kunden zu stärken und den Abbruch des Kaufprozesses zu verhindern. Diese Anzeige zeigt den Kunden, wie weit sie im Bestellprozess fortgeschritten sind und wie viele Schritte noch vor ihnen liegen. Dadurch wird die Transparenz erhöht und das Gefühl eines langen, endlosen Prozesses vermieden. Diese Maßnahme kann die Geduld der Kunden erhöhen und dazu beitragen, dass sie den Kaufprozess bis zum Ende durchlaufen.
Fortschrittsanzeige bei Otto (Quelle: https://www.otto.de/)
Klarheit darüber, wann genau im Bestellprozess die Zahlung erfolgt, ist für Nutzer von großer Bedeutung. Nichts ist frustrierender, als eine Zahlung durchzuführen, während noch wichtige Details, wie die Lieferadresse oder der Warenkorbinhalt nicht final bestätigt wurden.
Wichtig ist, dass die Kunden jederzeit die Kontrolle über den gesamten Checkout-Prozess behalten. Sie sollten problemlos zwischen den einzelnen Schritten navigieren und Details wie Artikelanzahl, Lieferinformationen oder Zahlungsoptionen flexibel anpassen können.
Bemerkt der Kunde kurz vor Abschluss der Bestellung, dass ein Artikel fehlt?
In diesem Fall sollte es eine Möglichkeit geben, den Warenkorb mit wenigen Klicks zu aktualisieren und nahtlos zum letzten Bestellschritt zurückzukehren, ohne dass zuvor eingegebene Daten verloren gehen.
Tipp 4: Optimierung für mobile Endgeräte
Mit dem Anstieg der mobilen Nutzung ist ein reibungsloser mobiler Checkout-Prozess unerlässlich. Eine für Mobilgeräte optimierte Seite sollte einfach navigierbar sein, mit großen, gut platzierten Buttons und einem minimalen Einsatz von Textfeldern. Es ist auch wichtig, dass der Checkout-Prozess auf Mobilgeräten so einfach wie möglich ist.
Autofill-Funktionen und einfache Zahlungsoptionen, wie Apple Pay oder Google Pay, können hier einen großen Unterschied machen. Darüber hinaus sollte sichergestellt sein, dass die Ladezeiten auf mobilen Geräten minimiert werden, um eine nahtlose und schnelle Benutzererfahrung zu gewährleisten.
Mehr Informationen zum Thema Pagespeed-Optimierung gibt es in unserem kostenlosen Whitepaper.
Mobiler Checkout-Prozess FARFETCH (Quelle: https://www.farfetch.com/)
Tipp 5: Vielfältige und bevorzugte Zahlungsmethoden anbieten
Die Wahl der richtigen Zahlungsmethoden ist entscheidend, um den Checkout-Prozess so angenehm wie möglich zu gestalten. Kunden haben unterschiedliche Präferenzen, und ein erfolgreicher Onlineshop sollte eine breite Palette von Zahlungsmethoden anbieten, die sowohl landesspezifische als auch moderne Optionen umfasst.
Neben klassischen Methoden wie Kreditkarte und PayPal sollten auch Optionen, wie Sofortüberweisung, Klarna und Rechnungskauf angeboten werden. Moderne Zahlungsmethoden wie Apple Pay, Google Pay oder sogar Kryptowährungen können ebenfalls dazu beitragen, den Checkout-Prozess zu verbessern und Abbrüche zu reduzieren.
Beliebte Zahlungsmethoden im Onlineshop (Internationl) (Quelle: 2024 | DHL E-Commce Trend Report)
Tipp 6: Ladezeiten und technische Performance optimieren
Die Ladegeschwindigkeit einer Webseite ist ein entscheidender Faktor für die Benutzererfahrung, insbesondere im Checkout-Prozess. Lange Ladezeiten führen häufig zu Frustration und erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Kaufabbrüchen. Um dies zu vermeiden, sollten technische Engpässe kontinuierlich überwacht und optimiert werden. Tools wie Google PageSpeed Insights helfen, problematische Bereiche zu identifizieren, während Maßnahmen wie die Reduzierung von Bildgrößen, das Entfernen unnötiger Skripte und die Optimierung von Serveranfragen die Ladezeiten verkürzen. Eine schnelle und reibungslose Performance kann den Unterschied zwischen einem abgeschlossenen Kauf und einem abgebrochenen Warenkorb ausmachen.
Ein erfolgreiches Beispiel für die Optimierung der Ladegeschwindigkeit ist unser Kunde Riess-Ambiente. Durch gezielte Maßnahmen zur Pagespeed-Optimierung konnten wir die Performance des Onlineshops erheblich steigern.
Pagespeed Test für Riess-Ambiente über PageSpeedInsights
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Das Workbook beleuchtet die strategische Bedeutung der Ladegeschwindigkeit und zeigt auf, wie sie sowohl die Reichweite als auch die Kundenbindung im E-Commerce beeinflusst. Neben Benchmarks und Grundlagen liefert das Whitepaper praxisnahe Werkzeuge und Methoden zur Optimierung der Seitenperformance, die sowohl technische als auch unternehmerische Aspekte berücksichtigen. Es wird zudem der Ansatz einer teamübergreifenden Zusammenarbeit für dauerhafte Verbesserungen erläutert.
Das Whitepaper kann kostenlos heruntergeladen werden und bietet wertvolle Einblicke in die Optimierung eines performenden Onlineshops.
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Tipp 7: Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern
Unabhängig davon, wie viele Maßnahmen zur Optimierung des Checkouts umgesetzt werden, bleibt die Realität bestehen: Ein beträchtlicher Anteil der Nutzer wird den Kaufprozess dennoch abbrechen. Dieses Phänomen ist nicht nur im E-Commerce, sondern auch im stationären Handel völlig normal. Selbst in den attraktivsten Geschäften verlassen täglich viele Besucher den Laden, ohne einen Kauf zu tätigen.
Eine bewährte Strategie sind Exit-Intent-Popups, die angezeigt werden, sobald ein Nutzer die Seite verlassen möchte. Diese Popups können gezielte Nachrichten vermitteln – etwa spezielle Rabatte oder Erinnerungen an den vollen Warenkorb. Shopsysteme, wie Shopify, bieten Apps, mit denen sich solche Popups schnell und unkompliziert einrichten lassen.
Ein weiteres Mittel ist die gezielte Ansprache von registrierten Kunden per E-Mail. Wenn ein Warenkorb unvollständig bleibt, können automatische Reminder-Mails nach einer gewissen Zeit versendet werden. In Kombination mit einem Rabattcode oder einem speziellen Service-Angebot lässt sich die Erfolgsquote dieser Erinnerungen deutlich steigern.
Darüber hinaus sollte Retargeting über SEA (Search Engine Advertising) nicht außer Acht gelassen werden. Über gezielte Anzeigen, die Nutzern in Suchmaschinen oder auf anderen Websites erneut begegnen, können Kaufabbrecher zurückgewonnen werden. Spezifische Kampagnen, die die verlassenen Produkte oder personalisierte Angebote in den Vordergrund stellen, helfen, potenzielle Kunden erneut in den Shop zu leiten und den Kauf abzuschließen.
Fazit
Die Optimierung des Checkout-Prozesses ist entscheidend für den Erfolg eines jeden Onlineshops und unumgänglich in der Beratung einer E-Commerce Agentur. Durch transparente Kommunikation, einen benutzerfreundlichen Checkout-Prozess und vertrauensbildende Maßnahmen können Online-Händler die Zahl der Kaufabbrüche erheblich reduzieren und die Conversion-Rate steigern.
Mobile Optimierung, Vielfalt bei Zahlungsmethoden und die Minimierung von Ladezeiten tragen weiter zur Verbesserung des Einkaufserlebnisses bei. Nutzen Sie A/B-Testing, Personalisierung und Kundenfeedback, um kontinuierlich Anpassungen vorzunehmen und den Checkout-Prozess zu verfeinern.
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