Vier einfache Strategien für lösungsorientierte 404-Seiten
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Benutzer zurückgewinnen: Vier einfache Strategien für lösungsorientierte 404-Seiten

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Angenommen ein Nutzer klickt auf einen Link oder ein Suchergebnis bei Google. Man freut sich darauf, zu einer spezifischen Webseite oder einem Blogbeitrag weitergeleitet zu werden.

 

Aber was ist, wenn diese Seite plötzlich verschwunden ist? Was passiert, wenn man er unerwartet auf einer 404-Seite landet? In diesem Fall schließt dieser das Fenster, weil der gesuchte Inhalt nicht mehr existiert.

 

 

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Diese kryptische Fehlermeldung kennen wir alle, und sie führt unweigerlich zu einem Schließen des Browser-Tabs.

 

 

 

Was sind 404-Seiten?

 

 

404-Seiten sind Fehlermeldungen, die angezeigt werden, wenn eine Webseite nicht gefunden werden kann. Sie entstehen, wenn der Server einer Website aktiv ist, aber die spezifische angeforderte Seite nicht gefunden oder abgerufen werden kann. Dies kann passieren, wenn eine Seite gelöscht wurde, die URL falsch eingegeben wurde, oder wenn ein Link auf eine Seite verweist, die nicht mehr existiert.


Doch es ist unvermeidlich, dass jede Webseite irgendwann mit 404-Fehlerseiten konfrontiert wird, da Seiten gelegentlich gelöscht oder verschoben werden müssen. Aber das bedeutet nicht, dass tatenlos zugesehen werden sollte, wie sich Besucher frustriert abwenden.

 

Eine Fehlerseite kann oft einen negativen Eindruck hinterlassen und Traffic — und damit auch potenzielle Käufer — verringern. Der Besucher fühlt sich enttäuscht, weil die gesuchte Seite nicht mehr existiert und er keinen Zugang zu wichtigen Informationen hat. Besteht eine Möglichkeit, dies zu verhindern? Absolut! Und noch besser: Mit gut durchdachten 404-Seiten kann man sogar neue Kunden gewinnen. Die Experten der norisk Group haben da 5 hilfreiche Tipps parat.

 

1. Eine Suchmöglichkeit anbieten

 

Es ist eine Tatsache, dass jeder, der einen Online-Shop besucht, die Suchleiste nutzt, um spezifische Produkte oder Kategorien aufzuspüren. Durch das Einbinden einer Suchfunktion auf der 404-Seite kann man sicherstellen, dass der Nutzer sein Ziel erreicht, selbst wenn dieser sich in einer Sackgasse befindet. Letztendlich führt dies dazu, dass man das gesuchtes Produkt doch noch findet.

 

 

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Adidas’ 404-Seite mit einer eingebauten Suchleiste

 

Ein zusätzlicher Vorteil: Suchanfragen auf 404-Seiten lassen sich auch im Rahmen der Analyse auswerten. Wenn sich ein besonders häufig gesuchter Begriff abzeichnet, kann die damit verbundene Kategorie oder Produktgruppe gezielt vorgeschlagen werden. Auf diese Weise wird eine vermeintlich langweilige und unverständliche Fehlermeldung zu einem weiteren Einkaufselement umgewandelt, das dem Benutzer im Nachhinein gar nicht als Hindernis erscheint.

 

 

2. Die Fehlerseite für geschickte Vermarktung benutzen

 

Die meisten Besucher sind bei ihrem ersten Besuch in einem Online-Shop noch nicht bereit zum Kauf. Häufig landet man zunächst auf einer themenspezifischen Landingpage, einem Blog und liest dessen Artikel, zögert aber noch, Kontaktinformationen preiszugeben. Hier kommen Lead-Magneten ins Spiel. Die bieten zusätzliche Anreize, die den Nutzer enger an das Unternehmen oder das Produkt binden - immer mit dem Ziel vor Augen, diesen letztendlich für sich zu gewinnen.

 

 

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Hubspot ermöglicht mit charmanten Texten ganz nebenbei noch, sich für eine kostenlose Demo anzumelden.

 

Bei wissensorientierten Seiten könnte das unter anderem ein kostenloses Whitepaper oder E-Book sein, welches man im Austausch gegen seine E-Mail-Adresse erhält. Bei Online-Shops könnte es eine besondere Aktion, ein Rabatt-Code oder die Bewerbung eines Loyalty-Programms sein, welches gezielt auf der 404-Seite beworben wird.

 

 

3. Rabatt- oder Gutscheinangebote im Exit-Intent Pop-up

 

Es ist heutzutage eine echte Herausforderung geworden, die Aufmerksamkeit der Besucher zu behalten und noch schwieriger, diese zum Kauf zu bewegen — vor allem, wenn man noch keine Erfahrung mit einer bestimmten Marke gemacht hat. Manchmal helfen da auch keine schön gestalteten Fehlerseiten mehr, denn viele User wollen die Seite trotzdem verlassen. Hier lässt sich noch eine Strategie andenken, um den User vielleicht doch noch zurückzugewinnen. Wie? Mit einem Exit-Intent Pop-up.


Hierbei handelt es sich um ein Dialogfenster (Pop-up), welches sich in der Mitte des Bildschirms öffnet, sobald der Versuch erkannt wird, den Bereich zu verlassen (Exit Intent), da der Cursor in Richtung des Schließen-Buttons bewegt wird.

 

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Das ist ein Exit-Intent Pop-up von Lands’ End — auch wenn der Text noch optimiert werden könnte, ist der Beweggrund richtig: Den User “besänftigen”, damit er doch noch bleibt.

 

 

4.  Zusätzliche Navigationselemente als Weiterleitung zu Produktseiten nutzen

 

Das Prinzip der Rolltreppe ist hierbei ein wichtiges Orientierungsmodell für UX/UI-Design. Selbst wenn die Rolltreppe mal streikt, kann sie immer noch als normale Treppe genutzt werden. Genauso sollte es mit Websites und Online-Shops sein. Wenn User auf technische Schwierigkeiten stoßen, sollte man alternative Routen anbieten, um das Ziel zu erreichen. Hier kommen zusätzliche Navigationswerkzeuge ins Spiel - wie die bereits erwähnte Suchleiste, aber auch Produktslider, Menüpunkte und Kategorievorschläge.

Wenn dem Nutzer auf der Fehlerseite Produkte oder Kategorien angeboten werden, die seinen ursprünglichen Suchkriterien entsprechen, fühlt man sich nicht verloren. Ganz im Gegenteil: Statt sich wie vor einer unüberwindbaren Wand zu glauben und den Ausgang als einzige Option zu betrachten, nimmt der Nutzer gerne den kleinen Umweg über einen Produkt- oder Kategorie-Slider in Kauf, wenn dieser dadurch wieder auf sein ursprüngliches Ziel zurückgeführt wird.

 

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Die 404-Seite von Sport Schuster entgegnet dem Besucher nicht nur auf sympathischer und humorvoller Ebene, sondern bietet gleich mehrere Lösungsmöglichkeiten: Angaben zum Kundensupport, den Weg zurück zur Startseite und verschiedene Produkt- und Kategorievorschläge.

 

 

 

Die Nächsten Schritte zur optimalen 404-Seite

 

 

Als Erstes sollte geprüft werden, ob und wie viele Nutzer 404-Fehler angezeigt bekommen. Hierfür kann man Analysetools wie Google Analytics verwenden. Auch die Google Search Console zeigt gefundene 404-Fehler auf.

Die so gefundenen 404 Seiten sollten im nächsten Schritt korrigiert werden. Entweder man passt fehlerhafte interne Links an oder man leitet die nicht mehr vorhandenen Seiten auf existierende Seiten um. Aber Achtung, ein 404-Fehler an sich ist völlig in Ordnung und hat seine Daseinsberechtigung. Wenn eine Seite, ein Produkt oder auch eine Landingpage nicht mehr vorhanden ist und ein alternatives Ziel keinen Sinn macht - darf die Seite einen 404-Fehler ausweisen. Das sorgt zum Beispiel dafür, dass Google die Seite irgendwann nicht mehr in der Suche ausspielt.

Im nächsten Schritt sollte das Template der vorhandenen 404-Seite geprüft werden. Hierzu kann einfach an der Domain eine beliebige, unsinnige Buchstabenfolge eingebracht werden. 

Nun kommen wir zum eigentlichen Thema. Die Anpassung des vorhandenen Templates. Es soll eine benutzerfreundliche 404-Seite erstellt werden. Dabei soll sichergestellt werden, dass die 404-Seite klar vermittelt, dass die gesuchte Seite nicht gefunden werden kann, und gleichzeitig nützliche Alternativen anbietet. Dazu gehören eine Suchleiste, Links zur Startseite oder zu beliebten Kategorien sowie Kontaktinformationen.

Die Gelegenheit zur Markenkommunikation nutzen: Humorvolle oder kreative Botschaften können die Enttäuschung über den Fehler mildern und gleichzeitig die Marke positiv präsentieren. Gleichzeitig ermöglicht es, über aktuelle Aktionen zu sprechen.

404-Seiten sind manchmal nicht zu vermeiden, Frustration beim User aber schon. Durch Anpassungen mit verhältnismäßig geringem Aufwand lässt sich eine zu Beginn frustrierende 404-Seite in ein zusätzliches Marketing-Tool verwandeln, das dem User einen praktischen Ausweg bietet.

 

Die Design-Experten der norisk Group stehen bei Fragen jederzeit zur Verfügung.