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5 der wichtigsten Usability-Heuristiken ...
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... und warum sie im UX von Bedeutung sind

 

Die meisten Nutzer haben in der heutigen Zeit nicht die Geduld, sich durch komplexe Menüs oder kryptische Fehlermeldungen zu arbeiten. Um sicherzustellen, dass die Website oder Online-Shop intuitiv zu bedienen ist, müssen sogenannte Usability-Heuristiken eingebaut werden.

 

Im Folgenden stellen wir fünf der wichtigsten Heuristiken vor und zeigen, wie sie das Nutzererlebnis maßgeblich verbessern können.

 

 

 

Was sind Usability Heuristiken?


Heuristiken beziehen sich auf eine Reihe von allgemeinen Regeln, auf die wir uns verlassen, wenn wir Entscheidungen treffen oder Probleme lösen. Das Hauptziel dieser Regeln ist es, Entscheidungsprozesse zu vereinfachen und dennoch das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Mit anderen Worten: Sie bieten uns einen praktischen Ansatz zur Problemlösung, ohne einen übermäßig komplizierten Prozess durchlaufen zu müssen.

 

Heuristiken können in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, z. B. beim UX-Design, bei der Entwicklung von Geschäftsstrategien und sogar bei Entscheidungen im Alltag. Ins Leben gerufen wurden sie von Jakob Nielsen, Mitbegründer der Nielsen Norman Group.

 

Wir gehen nun auf 5 der wichtigsten Heuristiken ein.

 

 

1. Die Sichtbarkeit des Systemstatus

Die Nutzer sollten jederzeit erkennen können, in welchem Stadium sich ein Prozess befindet. Das vermeidet Rätselraten und hält die Nutzer/innen auf dem Laufenden, damit sie schnell Entscheidungen treffen können.

 

Ein gutes Beispiel dafür sind Benachrichtigungen, die sich öffnen, sobald eine Datei erfolgreich hochgeladen wurde. Diese klare Rückmeldung zeigt den Nutzern sofort den aktuellen Status des Vorgangs. Ebenso hilfreich ist eine Anzeige, die den Fortschritt bei der Übermittlung eines Formulars anzeigt. Auf diese Weise wissen die Nutzer genau, wie weit sie im Prozess fortgeschritten sind und was noch zu erledigen ist.

 

Ein weiteres Beispiel für die Sichtbarkeit des Systemstatus ist die animierte Schaltfläche "In den Warenkorb" auf der Produktdetailseite eines Online-Shops – die Add-to-Cart-Animation. Durch diese Animation wird den Nutzern deutlich signalisiert, dass ihr ausgewähltes Produkt erfolgreich dem Warenkorb hinzugefügt wurde oder ein Fehler aufgetreten ist. Dieses visuelle Feedback ist entscheidend, um den Nutzern zu zeigen, dass ihre Aktion erfolgreich war und der Artikel nun bereit zur Bestellung ist.

 

 

2. Übereinstimmung zwischen System und realer Welt

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Die Schnittstelle sollte eine Sprache verwenden, die widerspiegelt, wie Menschen im wirklichen Leben über das Thema sprechen. Wenn Anweisungen gegeben werden, wie etwas zu tun ist, sollten kurze Sätze verwendet werden. So sind sie für jeden leicht zu verstehen.

 

Auch Fachjargon oder Abkürzungen bringen dem Nutzer keinen Mehrwert. Zum Beispiel ist die Anweisung "Wähle dein Geburtsdatum" schneller verständlich als der Hinweis "Tragen Sie Ihr Geburtsdatum im Format TT.MM.JJJJ ein". 


 

 

3. Benutzerkontrolle und Freiheit

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Es ist entscheidend, den Nutzern das Gefühl zu geben, dass sie die Kontrolle über ihr Erlebnis haben. Dazu gehört, dass sie Aktionen rückgängig machen oder abbrechen können, wann immer sie es möchten. Ein praktisches Beispiel hierfür wäre eine "Zurück"-Schaltfläche innerhalb eines Beratungs-Widget auf jeder Seite, die es den Nutzern ermöglicht, durch ihre User Journey zu navigieren, ohne von vorne beginnen zu müssen, falls sie ihre Auswahl ändern möchten.
 


 

4. Konsistenz und Standards

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Konsistente Benutzeroberflächen machen es den Menschen leichter, neue Funktionen zu erlernen und sich schneller im Produkt oder auf der Seite zurechtzufinden. Sie wissen bereits, wo sich die Dinge befinden, da ähnliche Elemente auf verschiedenen Bildschirmen oder Seiten gleich bleiben. Beispiele dafür sind die Verwendung des selben Farbschemas auf allen Seiten oder die Ausrichtung aller Schaltflächen in der rechten unteren Ecke jeder Seite. Hilfreich ist hierfür ein gut durchdachtes Designsystem.  


 

 

 5. Fehlervermeidung

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Es muss sichergestellt werden, dass hilfreiche Fehlermeldungen erscheinen, wenn ein Nutzer einen Fehler macht, damit er diesen ohne die Hilfe des Kundendienstes oder technischen Supports schnell beheben kann. Idealer ist es, Fehler bereits im Vorfeld zu vermeiden. So kann man z. B. darauf hinweisen, dass ein falsches Passwort oder eine falsche E-Mail-Adresse eingegeben wurde, noch bevor die falschen Daten abgeschickt wurden. Der Nutzer kann die Daten sofort aktualisieren und muss sich nicht mit umständlichen Fehlermeldungen und Korrekturmaßnahmen herumschlagen.

 

Let´s Do This

Um eine effiziente Website oder einen Online-Shop zu entwickeln, welchen Kunden nicht nur verstehen, sondern auch gerne nutzen, ist es wichtig, die User Experience mit Heuristiken zu optimieren. Die Sichtbarkeit des Systemstatus, die Übereinstimmung zwischen dem System und der realen Welt, die Kontrolle und Freiheit des Nutzers, Konsistenz und Standards sowie eine effektive Fehlervermeidung sind nur einige der Möglichkeiten, wie die Benutzerfreundlichkeit des digitalen Produkts oder einer Seite erheblich verbessert werden kann. Das Resultat: Eine höhere Zufriedenheit, glücklichere Kunden und insgesamt mehr Umsatz. 

 


Zur weiteren Recherche empfehlen wir den Beitrag: ”10 Usability Heuristics for User Interface Design” von Jakob Nielsen. 

 

Für Fragen zu diesem oder weiteren spannenden Themen aus der UX/UI-Welt stehen die Experten der norisk Group jederzeit zur Verfügung.