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Agentic Commerce: Wie KI den Onlinehandel verändert

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Agentic Commerce – So verändert KI den Onlinehandel

 

Der Onlinehandel steht an einem Wendepunkt. Während sich in den letzten Jahren vieles um die Optimierung von Suchmaschinen, Social Media Ads oder Conversion Rates drehte, kommt nun eine Technologie auf den Markt, die das Fundament des E-Commerce infrage stellt: Agentic Commerce.


Künstliche Intelligenz verändert nicht nur, wie Produkte empfohlen werden, sondern auch, wie Kaufprozesse initiiert und abgeschlossen werden. Digitale Einkaufsassistenten übernehmen Aufgaben, die bisher beim Konsumenten lagen – von der Recherche bis zum Checkout.


Für Unternehmen bedeutet das: Wer frühzeitig die Chancen und Risiken erkennt, kann sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern.

 

Inhalt: 

01 - Was ist Agentic Commerce?

02 - Wie funktioniert Agentic Commerce?

03 - Agenten, die nicht nur denken, sondern handeln

04 - Wie KI Verbraucher zum Onlineshoppen bewegen kann

05 - Shopware als technologische Brücke zwischen Onlineshop und KI-Agent

06 - Hürden und Herausforderungen im Agentic Commerce

07 - Marktumbruch durch OpenAI – Instant Checkout und neue Partnerschaften

08 - So können Onlinehändler sich am besten auf Agentic Commerce vorbereiten

09 - Fazit 

 

 

 

Was ist Agentic Commerce?

 

Agentic Commerce beschreibt den Einsatz autonomer KI-Agenten im Onlinehandel. Diese Systeme sind in der Lage, eigenständig Kaufentscheidungen vorzubereiten und umzusetzen – weit über klassische Produktempfehlungen hinaus.


Agentic Commerce bedeutet, dass KI den gesamten Online-Einkauf übernimmt: Sie sucht passende Produkte, vergleicht Optionen, schlägt das Beste vor und kann sogar den Kauf direkt abschließen.


Im Überblick 

Was ist es?
Ein KI-gestütztes E-Commerce-Modell, in dem autonome Agenten wie digitale Einkäufer agieren.
Wofür wird es genutzt? Um Konsumenten einen reibungslosen, personalisierten Einkauf zu ermöglichen und Conversion Rates zu steigern.

Wo wird es eingesetzt?
In Online-Shops, Marktplätzen, Voice- und Chatbots sowie Plattformen wie ChatGPT.
Warum ist es besonders? Weil es die Customer Journey radikal vereinfacht – vom Bedürfnis bis zum Kaufabschluss in wenigen Klicks oder sogar nur per Sprachbefehl.

Wie wird es verwendet?
Über Conversational Interfaces, KI-gestützte Checkout-Prozesse und smarte Produktdatenanbindungen.


Seit wann relevant?
Erste Konzepte seit 2022, große Marktdynamik seit 2024/25 durch Akteure wie OpenAI, Shopify und Etsy.

 

Wie funktioniert Agentic Commerce?

 

Im Zentrum stehen generative KI-Modelle und autonome Agentensysteme. Sie übernehmen folgende Schritte:

 

1. Analyse: Erkennen von Nutzerwünschen und Kontextdaten.

2. Recherche: Vergleich von Produkten, Preisen und Verfügbarkeiten.

3. Auswahl: Erstellen personalisierter Empfehlungen.

4. Transaktion: Abwicklung von Zahlung und Bestellung.

Das Ergebnis ist eine nahtlose Einkaufserfahrung, bei der Konsumenten nicht mehr aktiv durch Kategorien oder Suchmasken navigieren müssen.

 

 

Agenten, die nicht nur denken, sondern handeln

Der Unterschied zu klassischen Recommendation Engines ist deutlich. Während bisher nur passive Vorschläge angezeigt wurden („Andere Kunden kauften auch“), gehen KI-Agenten aktiv vor.

 

Beispiel:
Ein Kunde äußert den Wunsch nach „einem Smartphone mit 5G und guter Kamera im Budget von 600 Euro“. Die KI durchsucht Shops, gleicht Rezensionen ab und präsentiert ein Modell, das mit einem Klick direkt gekauft werden kann.
Damit verschwimmen die Grenzen zwischen Recherche und Kaufabschluss.

 

 

Wie KI Verbraucher zum Onlineshoppen bewegen kann

 

Die Vorteile liegen auf der Hand:

 

Höhere Conversion Rates: Laut McKinsey (2023) steigert Personalisierung im E-Commerce die Abschlussquote um bis zu 20 %. Agentic Commerce geht noch einen Schritt weiter. Agentic Commerce geht hier über klassische Personalisierung hinaus. Während traditionelle Systeme vor allem auf Datenanalyse basieren, um Produktempfehlungen individuell auszuspielen, übernimmt Agentic Commerce aktive Handlungsschritte im Kaufprozess.


KI-Agenten erkennen Bedürfnisse, vergleichen Alternativen in Echtzeit, bewerten Rezensionen und treffen daraufhin eine konkrete Kaufempfehlung – oft inklusive direkter Bestelloption.


Dadurch entsteht ein interaktiver, dialogbasierter Einkauf, der weniger vom Nutzer initiiert wird, sondern vielmehr von der KI begleitet und vereinfacht wird. Diese Form der Automatisierung reduziert Abbrüche im Kaufprozess und kann die Conversion Rate nochmals deutlich steigern.

 

Bequemlichkeit:
Weniger Klicks, keine komplizierte Navigation – der Kaufprozess wird drastisch verkürzt.
Vertrauen: Empfehlungen wirken beratend, nicht werblich.


Impulskäufe:
Einfache Checkout-Optionen erhöhen spontane Kaufentscheidungen.

Doch es gibt auch Risiken:

 

  • Händler verlieren den direkten Kundenkontakt, da Daten und Beziehung zunehmend bei KI-Plattformen liegen.
  • Unternehmen werden stärker von Plattformanbietern abhängig, ähnlich wie es bereits mit Amazon geschah.


 

 

Shopware als technologische Brücke zwischen Onlineshop und KI-Agent

 

Für Unternehmen, die sich vorbereiten wollen, ist die Wahl des richtigen Shopsystems entscheidend. Shopware bietet hier als API-first-Plattform ideale Voraussetzungen, um Agentic-Commerce-Szenarien abzubilden.

 

Warum Shopware die Basis für Agentic Commerce ist:

API-First-Architektur:
Produktdaten, Preise und Bestände lassen sich standardisiert bereitstellen und direkt an KI-Agenten übermitteln.

Headless Commerce:
Shopware trennt Frontend und Backend, sodass KI-Assistenten, Sprachinterfaces oder Chatbots nahtlos eingebunden werden können.

Erweiterbarkeit durch Plugins:
Schon heute gibt es zahlreiche Erweiterungen für KI-Features (Produktempfehlungen, Chatbots, Personalisierung). Künftig werden Schnittstellen für Agentic-Commerce-Protokolle wie OpenAI entstehen.

Omnichannel-Integration:
Shopware ermöglicht es, Produkte nicht nur im klassischen Shop, sondern auch in Social Media, Voice Commerce oder Chat-Systemen auszuspielen.

Für Händler bedeutet das:

Mit Shopware wird der Onlineshop zur technologischen Drehscheibe – während KI-Agenten den Kundendialog übernehmen, bleibt die Shop-Architektur flexibel und zukunftssicher. Als Shopware Agentur unterstützen wir Unternehmen bei der Umsetzung. 

 

 

Hürden und Herausforderungen im Agentic Commerce

 

So spannend die Entwicklung ist, sie bringt auch Stolpersteine mit sich:


Verlust von Kundendaten:
Käufe über KI-Agenten liefern weniger direkte Informationen für CRM, Marketing Automation und Kundenbindung. Unternehmen laufen Gefahr, den direkten Zugang zum Endkunden zu verlieren.

 

Um diesem Risiko entgegenzuwirken, gewinnen First-Party-Datenstrategien an Bedeutung. Wer eigene Kundendaten aktiv nutzt, Newsletter, Loyalty-Programme oder personalisierte Services aufbaut, kann wertvolle Kundenbeziehungen auch außerhalb externer Plattformen aufrechterhalten.

 

Plattformabhängigkeit:
Händler riskieren, in eine ähnliche Abhängigkeit wie bei Amazon zu geraten, diesmal gegenüber KI-Anbietern. Eine starke Markenidentität und eine unabhängige Kommunikationsstrategie sind zentrale Gegenmaßnahmen. Unternehmen, die ihre Zielgruppen über eigene Kanäle erreichen, Markenwerte klar kommunizieren und Kundenerlebnisse individuell gestalten, bleiben trotz technologischer Plattformen eigenständig sichtbar.

Technische Komplexität:
Agentic Commerce erfordert saubere Daten, standardisierte Produktfeeds und flexible APIs. Viele ältere Shopsysteme sind dafür nicht ausgelegt.
Moderne Plattformen wie Shopware schaffen hier Abhilfe: Dank API-first-Architektur und Headless Commerce lassen sich Daten zentral verwalten und nahtlos in KI-Prozesse integrieren. Wer frühzeitig auf diese Infrastruktur setzt, legt den Grundstein für die Integration zukünftiger Agentic-Commerce-Lösungen.

Rechtliche Unsicherheit:
Datenschutz, Haftung und Transparenz bei KI-gestützten Kaufentscheidungen sind noch nicht eindeutig geregelt.
Unternehmen sollten hier proaktiv handeln, Datenschutzrichtlinien regelmäßig prüfen und mit zertifizierten, DSGVO-konformen KI-Lösungen arbeiten. Ebenso wichtig ist es, intern Kompetenzen im Bereich KI-Governance aufzubauen, um rechtliche Risiken zu minimieren.

Investitionsaufwand:
Der Einstieg in Agentic Commerce erfordert Know-how, Ressourcen und eine klare Strategie. Ohne technische und organisatorische Vorbereitung droht die Transformation ins Stocken zu geraten.
Eine enge Zusammenarbeit zwischen Marketing, IT und externen Spezialisten kann helfen, den Wandel strukturiert umzusetzen. Workshops, Pilotprojekte und modulare Integrationen sind oft ein sinnvoller Einstieg, um Risiken zu begrenzen und erste Erfolge messbar zu machen.

 

 

Marktumbruch durch OpenAI – Instant Checkout und neue Partnerschaften

Ein zentraler Treiber ist OpenAI. Ende September 2025 kündigte das Unternehmen ein „Agentic Commerce“-Protokoll an und gab Partnerschaften mit Shopify und Etsy bekannt.  

 

 

Das bedeutet:

 

  • Käufe lassen sich direkt in ChatGPT abwickeln – Beratung, Auswahl und Checkout in einem Interface.
  • Händler können ihre Shops über Schnittstellen verbinden.
  • Die Customer Journey wird komplett verschlankt.

 

Bisher galt es, Traffic über Google oder Ads zu gewinnen, zu konvertieren und Kundendaten zu sichern. Mit KI-Shopping-Assistenten müssen Konsumenten Shops gar nicht mehr besuchen, wenn sie nicht wollen. 
Für Marken könnte das ein Distributionsmodell wie bei Amazon werden – für Händler und Marktplätze mit eigener Kundendatenstrategie stellt es hingegen eine enorme Herausforderung dar.

Quelle: OpenAI (September 2025)

 

 

So können Onlinehändler sich am besten auf Agentic Commerce vorbereiten

 

Datenqualität optimieren:
Strukturierte Produktdaten und saubere Feeds sind die Basis.

Headless-Architekturen einsetzen:
Systeme müssen flexibel mit KI-Agenten verbunden werden können.

Eigene Kanäle stärken:
Newsletter, Loyalty-Programme und Communities sichern unabhängige Kundenbeziehungen.

Pilotprojekte starten:
Erste Tests mit Chatbots, KI-gestützten Produktempfehlungen oder Voice Commerce.

Agentur-Know-how nutzen:
Spezialisierte Partner unterstützen bei SEO, SEA, UX und Datenintegration.

 

 

Fazit – AI Shopping als Future of E-Commerce

 

Agentic Commerce ist kein Trend, sondern ein Paradigmenwechsel. KI-Agenten übernehmen immer mehr Teile der Customer Journey – von der Recherche bis zum Checkout. Für Händler eröffnen sich Chancen auf höhere Conversion Rates, effizientere Prozesse und neue Vertriebskanäle. Gleichzeitig entstehen jedoch Risiken durch Plattformabhängigkeit, Datenverlust und rechtliche Fragen.


Klar ist: AI Shopping ist nicht Zukunft – es passiert bereits jetzt.
Unternehmen, die flexibel bleiben, ihre Systeme modernisieren und datengetriebene Strategien verfolgen, sichern sich entscheidende Wettbewerbsvorteile.