Eine Person sitzt im Sommer draußen und arbeitet am Laptop
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Ideen zur Umsatzsteigerung zum Sommerloch im E-Commerce

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Strategien gegen das Sommerloch im E-Commerce

  

Mit dem Sommer kommt im Onlinehandel traditionell eine ruhigere Phase. Während die Temperaturen steigen, sinkt in vielen Shops die Kauflaune. Der sogenannte saisonale „Dip“ betrifft zahlreiche Branchen – ob Mode, Technik oder Lifestyle.

 

Doch statt diesen Rückgang als unvermeidlich hinzunehmen, lässt sich das Sommerloch gezielt nutzen: für strategische Verbesserungen, kreative Verkaufsaktionen und eine fundierte Vorbereitung auf das umsatzstarke Jahresfinale

 

Inhalt: 

01 - Shop Optimierung als strategischer Hebel

02 - Lagerbereinigung mit Strategie und Wirkung

03 - Sommerkampagnen, die funktionieren

04 - Kundenbindung als Wettbewerbsvorteil

05 - Sommer als Zeit für Rückblick und Analyse

06 - Vorbereitung auf die umsatzstarken Monate

07 - Fazit 

 

Frischer Wind für den Onlineshop 

Die Sommermonate bieten eine Gelegenheit, grundlegende Schwachstellen im Onlineshop anzugehen. Häufig fehlt im Alltagsgeschäft die Zeit, um technische oder inhaltliche Verbesserungen strukturiert umzusetzen. Dabei sind sie entscheidend für langfristige Performance.

2025 steht vor allem das Thema Barrierefreiheit im Mittelpunkt – nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch aufgrund gesetzlicher Vorgaben. Ab Juni 2025 sind E-Commerce-Anbieter in der EU verpflichtet, digitale Angebote barrierefrei zugänglich zu gestalten. Dazu zählen unter anderem ausreichend große Schriften, klare Kontraste, alternative Bildbeschreibungen sowie eine strukturierte und per Tastatur bedienbare Navigation. Ein Verstoß kann nicht nur zu rechtlichen Konsequenzen führen, sondern auch zur Abwanderung von Kundengruppen. Wer frühzeitig handelt, verbessert die Zugänglichkeit des Shops und positioniert sich gleichzeitig als verantwortungsbewusster Anbieter.

Darüber hinaus helfen moderne KI-gestützte Systeme dabei, Produktempfehlungen zu personalisieren, Inhalte effizient zu generieren und A/B-Tests automatisiert auszuwerten.

 

Wer den Sommer zur technischen und inhaltlichen Pflege nutzt, verbessert nicht nur die Conversion Rate, sondern schafft eine zukunftsfähige Basis für kommende Peaks.

 

Tipp 1: Shop optimierung als strategischer Hebel

Wer hat schon im laufenden Tagesgeschäft die Zeit, eine ausgiebige Webseiten- und Wettbewerbsanalyse durchzuführen? Den Shop in Themen wie SEO und Usability zu optimieren? Oder auch endlich mal die verstaubten Produktbilder auszutauschen und den Katalog aufzuräumen?

 

Die Sommermonate bieten eine Gelegenheit, grundlegende Schwachstellen im Onlineshop anzugehen. Häufig fehlt im Alltagsgeschäft die Zeit, um technische oder inhaltliche Verbesserungen strukturiert umzusetzen. Dabei sind sie entscheidend für langfristige Performance.

Ein besonderer Fokus liegt auf der mobilen Nutzerfreundlichkeit. Im Jahr 2024 wurden laut Statista rund 70 % aller E-Commerce-Käufe über mobile Endgeräte abgewickelt – Tendenz weiter steigend. Schnelle Ladezeiten, intuitive Navigation und mobil optimierte Checkout-Prozesse sind keine Kür mehr, sondern Pflicht.

Tipp 2: Lagerbereinigung mit Strategie und Wirkung

Das Sommerloch eignet sich ideal für die gezielte Bereinigung des Sortiments. Produkte mit geringen Umsätzen, saisonale Restposten oder Artikel mit veraltetem Packaging blockieren wertvolle Lagerfläche und binden Kapital. Durch strukturierte Abverkaufsaktionen können diese Bestände effizient reduziert werden.

Statt klassischer Rabattaktionen bieten sich kreative Ansätze an. Themenbasierte Produktbundles oder limitierte Tagesangebote erzeugen Kaufanreize. Viele erfolgreiche Shops nutzen Gamification-Elemente wie digitale Rabattwürfel oder Mystery Deals, um Kunden zu aktivieren. Gleichzeitig steigt das Interesse an nachhaltigem Konsum.

 

Tipp 3: Sommerkampagnen, die funktionieren

In einer Zeit, in der viele Verbraucher mental im Urlaubsmodus sind, müssen Werbebotschaften besonders präzise, leicht und mobil optimiert sein. Vor allem der Einsatz datenbasierter E-Mail-Kampagnen hat sich etabliert. Durch Segmentierung auf Basis von Interessen, Kaufverhalten und Interaktionen lassen sich gezielte, persönliche Impulse setzen – deutlich effektiver als breite Newsletter-Streuungen.

Zugleich bietet Social Media enormes Potenzial für Reichweite und Kundenbindung. Plattformen wie Instagram und TikTok eignen sich besonders für sommerliche Mitmachaktionen oder die Präsentation von Produkten im Alltagskontext. User-generated Content, etwa über Hashtag-Challenges oder Gewinnspiele, kann dabei weit mehr bewirken als klassische Werbeanzeigen.

Laut einer Studie von HubSpot aus dem Frühjahr 2025 reagieren über 60 % der Konsumenten positiver auf Markeninhalte, wenn diese von echten Personen im sozialen Umfeld geteilt werden. Das gilt auch in der Sommerzeit.

 

Tipp 4: Kundenbindung als WettbewerbsvorteiL

Während die Akquise neuer Kunden im Sommer häufig mit erhöhtem Budgetaufwand verbunden ist, lohnt sich der Blick auf bestehende Käufergruppen. Die Pflege dieser Beziehungen zahlt sich langfristig aus – sowohl in Form von Folgekäufen als auch durch positive Bewertungen und Weiterempfehlungen.

Exklusive Angebote für Bestandskunden, kleine Dankeschön-Aktionen oder saisonal angepasste Treueprogramme können hier wirkungsvoll eingesetzt werden. Auch Direktkanäle wie SMS oder Messenger werden vermehrt zur gezielten Kundenansprache genutzt – mit hoher Öffnungsrate und unmittelbarem Effekt.

Besonders wichtig ist dabei die Authentizität: Eine freundliche Ansprache, persönlicher Service und transparente Kommunikation schaffen Vertrauen und fördern die Markenbindung.

 

Tipp 5: Sommer als Zeit für Rückblick und Analyse

Neben operativen Maßnahmen bietet der Sommer die Möglichkeit, einen strukturierten Rückblick auf das bisherige Geschäftsjahr zu werfen. Die Auswertung zentraler KPIs wie Conversion Rate, Warenkorbabbrüche, Retourenquote oder durchschnittlicher Bestellwert liefert wichtige Erkenntnisse für die weitere Entwicklung.

Auch Tools wie Google Analytics 4, Matomo oder Shop-System-eigene Dashboards bieten mittlerweile umfangreiche Visualisierungen, um Nutzerverhalten im Detail zu analysieren. Besonders wertvoll ist die Verbindung von quantitativen Daten mit qualitativen Erkenntnissen, etwa aus Kundenfeedback oder internen Team-Retrospektiven.

Die systematische Bewertung der ersten Jahreshälfte schafft eine fundierte Basis, um Maßnahmen für die zweite zu justieren – sei es in der Sortimentsgestaltung, der Preisstrategie oder im Marketing.

 

Tipp 6: Vorbereitung auf die umsatzstarken Monate

Was viele unterschätzen: Die entscheidenden Weichen für das Jahresendgeschäft werden nicht im Oktober, sondern häufig schon im Juli gestellt. Black Friday, Cyber Week und das Weihnachtsgeschäft zählen nach wie vor zu den umsatzstärksten Zeiten im Onlinehandel.

 

2024 wurden laut GfK rund 35 % des gesamten Jahresumsatzes zwischen Oktober und Dezember erzielt – mit weiter wachsender Tendenz.

Umso wichtiger ist eine vorausschauende Planung. Dazu gehören die rechtzeitige Nachbestellung stark nachgefragter Produkte, die technische Prüfung von Systemen (z. B. Serverlast oder Zahlungsprozesse) sowie der Aufbau von Kampagnen und Landingpages.

Auch die Automatisierung von Prozessen gewinnt an Bedeutung. Wer frühzeitig E-Mail-Automationen, Remarketing-Kampagnen und Rabattstrukturen vorbereitet, spart im Peak-Betrieb wertvolle Ressourcen. Die Sommerzeit bietet dafür die notwendige Ruhe, um effizient und kreativ vorzuarbeiten.

 

Sommer als strategisches Zeitfenster

Das Sommerloch muss kein Verlustzeitraum sein. Vielmehr bietet es die seltene Chance, innezuhalten, zu analysieren und gezielt zu optimieren. Statt hektischer Einzelmaßnahmen ist ein strategischer Blick gefragt: Welche Zielgruppen sind besonders aktiv? Welche Produkte performen am stärksten? Wo liegen technische oder strukturelle Hürden?

Gleichzeitig eröffnet der Sommer Raum für Experimente: Neue Tools, alternative Vertriebskanäle oder kreative Inhalte können ohne hohen Erwartungsdruck getestet werden. So lässt sich nicht nur kurzfristig mehr aus der Sommerzeit herausholen – sondern die Weichen für ein starkes Jahresfinale stellen.

 

Fazit 

Das Sommerloch im E-Commerce ist keine Sackgasse, sondern ein Gestaltungsspielraum. Wer ihn zu nutzen weiß, kann operative Prozesse verbessern, Kundenbeziehungen stärken und strategisch vorausplanen. Im Jahr 2025 stehen dafür mehr Möglichkeiten zur Verfügung als je zuvor – datengetrieben, personalisiert und technologiegestützt.

Ein durchdachter Umgang mit dieser Phase bedeutet, nicht nur die Delle im Umsatz zu glätten, sondern gestärkt in die entscheidenden Monate des Jahres zu gehen.